Nierenkrebs…wieso ich?

 

„Ein Krebsgeschwür ist, medizinisch mal betrachtet,

ein Ding, das nach Deinen Leben trachtet“,

sagt mir der Arzt ganz unumwunden,

als er bei mir ein solches hat gefunden.

 

„Herr Doktor, dies ist mir geläufig,

doch Diagnosen sind doch auch häufig

auch mal falsch“, wandte ich jetzt ein,

„bei mir muss das bestimmt so sein!“

 

„Das wäre schön, doch schau‘n Sie her,

auf diesen Bildern seh’n Sie mehr,

von dem Geschwür in einer Niere,

und diese Niere das ist Ihre!“

 

Es stand nun fest, mich hat’s getroffen,

doch gleich begann ich doch zu hoffen,

dass Mediziner haben’s gelernt,

wie man die böse Ding entfernt.

 

Mein Arzt tröstet mich auch sofort,

und schwört bei seinem Ehrenwort,

er kenne Arzt und Krankenhaus,

wo man mir diese Ding holt raus.

„Und danach“, machte er mir Mut,

„ist sicher alles wieder gut.“

 

Einen Spezialisten rief er an,

einen, der das wirklich kann,

nur Heidelberg, ganz ohne Frage,

und das um 11 am nächsten Tage.

 

Doch ohne Auto wog ein Problem schwer,

wo krieg‘ ich jetzt eine Fahrkarte her?

In den letzten 30 Jahren

bin ich doch nie Bahn gefahren.

Was nehme ich denn für einen Zug,

und damit war’s noch nicht genug,

wo fährt er ab, wann kommt er an,

wo gibt’s wen den ich fragen kann?

 

Das Reisecenter im Bahnhof hier,

gab die richtige Hilfe mir,

und so erhielt ich doch zum Glück,

eine Fahrkarte, hin und zurück.

 

Auf Zurück legte ich großen Wert,

denn es war ja nicht verkehrt,

zu denken an den Arzt mit Mut,

der sagte: Es wird wieder gut!

 

Die Familie war geplättet,

die Wogen habe ich geglättet:

Ein Krebs hat Krebs, das ist ein Ding,

die Heidelberger kriegen‘s hin.

 

Der nächste Tag wurd‘ lang und länger,

mir wurd‘ es immer bang und bänger,

denn jeder mit einer weißen Hose,

fand eine andre Diagnose.

 

NCC und Adenom,

oder ein Phaeocromocytom,

alle nahmen dies ganz wichtig,

und das war auch so ganz richtig,

denn an diesem letzten Ding,

war es wo mein Leben hing.

Ist es ein Phaeo und der erwacht,

hab‘ ich das letzte Mal gelacht.

 

So wurde in den nächsten Wochen,

in meinen Körper hinein gekrochen,

es wurd‘ getestet und geschaut,

nicht wenig Blut wurd‘ mir geklaut,

irgendwann haben’s sie gelassen,

sie konnten dieses Ding nicht fassen.

 

Jetzt wurd‘ beraten, diskutiert,

wie und ob man operiert,

geht man ein diese Gefahr,

das Krankheitsbild höchst selten war,

Doch dann, zu meinem großen Glück,

fand man zur Praxis dann zurück,

 

Aufgeschnitten, ausgeräumt,

ich hab‘ dabei tief geträumt,

haben Ärzte viele Stunden,

auch noch den letzten Rest gefunden.

Die OP war lang und gut,

die Ärzte machten mir gleich Mut,

dass es für mich, ganz ohne Frage,

noch gäbe viele gesunde Tage.

 

Wieder zu Hause angekommen,

hab‘ ich mir erst einmal genommen

einen zur Brust, auf’s neue Leben,

das Ärzte mir zurück gegeben.

 

Vier Jahre sind seither vergangen,

jede Kontrolle war mit Bangen

verbunden, ist da doch wieder was,

doch mehr und mehr bekam ich Spaß

am Leben ohne Krebs, Juchee!

Und heute tut mit nichts mehr weh!

 

Jetzt haben viele sicher Fragen,

denen möchte ich nur sagen:

Denk‘ nicht an Kummer oder Sorgen,

denk‘ an heute nicht an morgen,

genieß‘ das Fühlen, Schmecken, Riechen,

statt sich im Zimmer zu verkriechen.

 

Freu‘ Dich über Kinderlachen,

auch wenn sie dabei Unsinn machen,

freu‘ Dich auf Deine Chance zum Leben,

die Dir nochmal ward‘ gegeben!

 

©Erik A.C. Bogorinski 22.05.2013